Frühlingsausstellung 2014

Frühlings-Ausstellung mit Pflanzen-Büchern

Parallel zur Dauer-Ausstellung „Der Krieg in Wort und Bild“ werden ab dem 1. März in der „Frühlings-Ausstellung“ ausgesuchte Werke über Pflanzen gezeigt.

Auf Wunsch werden auch eine Auswahl an Briefmarken mit Orchideen-, Kakteen-Motiven etc. präsentiert, versteinertes Holz und ein „Dendrit“ (Auskristallisation von [hier] Manganoxid im Solnhofener Plattenkalk, die aussieht wie eine versteinerte Pflanzenstruktur). – Das ungewöhnlichste Exponat ist zu Bernstein „versteinertes“ Baum-Harz, in dem vor Jahrmillionen zwei kleine Fliegen ausgerechnet während der Begattung (in copula) eingeschlossen wurden. Da der Verkäufer bei ebay fast 5.000 positive Bewertungen hatte, handelt es sich wohl wirklich um ein Jahrmillionen altes ,Wunder der Natur’.

Blumen des Heiligen Landes von Ferdinand Vester: Leider gibt es zu diesem extrem seltenen Buch kaum Informationen. Sicher ist nur: Es erschien in Jerusalem, so um das Jahr 1900 herum, und enthält auf 15 Tafeln O r i g i n a l – Blumen aus dem Heiligen Land. Für den Einband aus  H o l z  hat man offenbar Zedernholz verwendet. Die Pflanzen in diesem Buch sind wohl gewachsen, als Ihr Großvater noch ein kleiner Junge war…

Charles Darwin (Die Entstehung der Arten, Die Abstammung des Menschen) war nicht nur ein exzellenter Zoologe, sondern auch ein hervorragender Botaniker (wenngleich nach meiner Überzeugung zumindest in einem Atemzug mit Darwin auch Alfred Russel Wallace genannt werden müsste). Im Buch-Museum Nordstrand werden Darwins botanische Werke präsentiert: „Die verschiedenen Einrichtungen durch welche Orchideen von Insecten befruchtet werden“, 2, Aufl. Stuttgart 1877 sowie „Insectenfressende Pflanzen“ (Stuttgart 1876; beide: E. Schweizerbart’sche Verlagshandlung) [wobei ich das letztere Werk 2004 als Reprint neu veröffentlicht habe; parallel zu Alfred Russel Wallace Publikation „Die Tropenwelt nebst Abhandlungen verwandten Inhaltes“, Braunschweig 1879, Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn]. – Ausgestellt wird auch die Veröffentlichung von Guido Braem, „Fleischfressende Pflanzen, Arten und Kultur“, erschienen (im Naturbuch Verlag/Weltbild Verlag, Augsburg) im Jahre 1992, als der „Rundblättige Sonnentau“ zur „Blume des Jahres“ erkoren worden war.

Eines der m.E. schönsten Werke über Orchideen ist: F. Kränzlin, „Abbildungen der in Deutschland und den angrenzenden Gebieten vorkommenden Grundformen der Orchideen-Arten, 60 Tafeln nach der Natur gemalt und in Farbendruck ausgeführt von Walter Müller (Gera)“, Verlag Friedländer & Sohn, Berlin 1904. (2004 habe ich auch dieses Werk als Reprint neu veröffentlicht).

Sehr schöne (Tier- und) Pflanzenabbildungen finden sich auch in Kurt Wettengl (Hg.), „Maria Sibylla Merian, Künstlerin und Naturforscherin 1647 – 1717“ = Katalog zur Ausstellung des Historischen Museums Frankfurt am Main vom 18. Dezember 1997 bis 1. März 1998,

Eines der bekanntesten Werke mit ganz besonderen Abbildungen ist Dr. G. H. v. Schuberts Naturgeschichte des Pflanzenreichs nach dem Linnéschen System , 54 fein kolorierte Deppelfoliotafeln mit über 650 naturgetreuen Abbildungen und 77 Seiten erläuterndem Text“, (hier: „4. vermehrte Auflage, neu bearbeitet von Dr. Moritz Willkomm, Universitätsprofessor in Prag“), erschienen im Verlag von J. F. Schreiber in Eßlingen und München o.J.

Eines der anderen Standardwerke ist: „J. Sturms Flora von Deutschland in Abbildungen nach der Natur“ (hier: 2. Aufl. Verlag von K. G. Lutz, Stuttgart 1906). Die Bände 1 bis 14 mit exzellenten Abbildungen sind in Leinen neu gebunden, der 15. Band = das Gesamtregister von Ernst H. L. Krause hat noch den Original-Einband von 1907. – Der „Tafelteil“ (also nur die farbigen Abbildungen) erschien 2001 als zweibändiger Reprint bei der Manuscriptum Verlagsbuchhandlung, Waltrop und Leipzig.

Zur gleichen Zeit wie das Original veröffentlichte R. H. Francé bei Kosmos – Gesellschaft der Naturfreunde/Franckh’sche Verlagshandlung in Stuttgart, sein insgesamt 8-bändiges Werk „Das Leben der Pflanze“ z.T. mit „Chromo-Abbildungen“. Präsentiert in Buch-Museum Nordstrand werden nur die beiden ersten und eigenständigen Bände „Das Pflanzenleben Deutschlands und seiner Nachbarländer“ (die Bde 3 bis 8 behandeln Spezialthemen und erschienen o h n e Chromo-Abbildungen). – Ebenfalls von R. H. Francé stammen die Veröffentlichungen „Denkmäler der Natur“ (Leipzig 1910, Verlag Theod. Thomas) und „Das Liebesleben der Pflanzen“ (7. Aufl., Stuttgart o.J. [um 1910], Kosmos – Gesellschaft der Naturfreunde/Franckh’sche Verlagshandlung).

Einen traumhaft schönen Einband (reiche goldgeprägte Pflanzenabbildungen) weist der 1894 im Verlag von J. H. W. Dietz erschienene Band von R. Bommeli, Die Pflanzenwelt, Das Wissenswertheste aus dem Gebiete der allgemeinen und speziellen Botanik, In gemeinverstnlichen Abhandlungen und nach dem neuesten Standpunkte der Naturwissenschaft für das Volk bearbeitet“ auf.

Gezeigt werden auch 3 Bändchen aus der Reihe „Schreibers kleiner Atlas…“ aus dem Verlag von F. J. Schreiber (Esslingen und München, jeweils o.J., in ,alt-deutscher’ Schrift und mit „Chromoabbildungen): „kleiner Atlas der Sommerblumen“, „kleiner Atlas der Alpenpflanzen“ und „kleiner Atlas der wildwachsenden Bäume und Sträucher“.

Ein „Pflanzen-Atlas zu dem Buche Die heilkräftigen Kräuter und Pflanzen“ erschien (Weinfelden o.J. bei der A. G. Neuenschwander Verlagsbuchhandlung; ein „Atlas der Heil- und Nährpflanzen sowie der essbaren und giftigen Pilze“ (Radebeul, Dresden, Leipzig o.J.) bei der F. E. Bilz G.m.b.H. und das Bändchen „Giftpflanzen“ (Esslingen und München o.J.) im Graser Verlag Schreiber & Co.

Gleich in einer Startauflage von 100.000 Exemplaren veröffentlichte 1939 der Deutsche Reform-Verlag in Berlin das Werk „66 Heilkräuter“ von „Dr. phil.Wilhelm Jenge unter Mitarbeit von Dr. phil. Gerhard Färber“ [als Autorenteam hätte man wohl eher Naturwissenschaftler erwartet…; weniger, dass er geisteswissenschaftliche Titel der Verfasser hervorgehoben wurde)…

… und der „Leiter der Reichsarbeitsgemeinschaft Ernährung aus dem Wald, angeschlossen an das Hauptamt für Volksgesundheit der NSDAP, Dr. Bernhard Hörmann, veröffentlichte bei der G. Franz’schen Buchdruckerei E. Emil Mayer (München o.J.) „Wildgemüse und =Salate Heft 1: „20 heimische Wildpflanzen als Nahrungsmittel“.

Eine weitere Rarität und zugleich Innovation bei der Bildwiedergabe ist: Dr. Kurt Dieterich, „Aus der Lebensgemeinschaft des Waldes“, mit 150 Raumbild-Aufnahmen und 12 Kunstdrucktafeln, (2. Auflage, erschienen im Raumbild-Verlag Otto Schönstein, München 1939): Dank zugehöriger Spezialbrille entstehen vor dem Auge des Betrachters aus den jeweils -2- Aufnahmen pro Abbildungen dreidimensionale (!) Bilder (Bäume, Sträucher, Pilze etc.), die vor nunmehr 75 Jahren fotografiert worden waren.