Für Bücherwürmer mit Sinn für Humor

„Eine Büchersammlung ist der Gegenwert eines großen Kapitals, das geräuschlos unberechenbar Zinsen spendet – Goethe“.

Diesen Spruch fand ich auf der Rechnung eines Antiquariates an mein Buch-Museum; und dachte mir: Wenn jemand meinem Buch-Museum berechenbare Zinsen spenden würde, wäre das auch nicht schlecht. Ich würde es sogar hinnehmen, wenn das mit lautem Donnerschlag statt geräuschlos geschehen würde….

Eines der kuriosesten Bücher, das ich jemals in Händen hielt, ist das vor 85 Jahren (1929) erschienene „Minerva Lexikon berühmter Persönlichkeiten aller Zeitalter“. Das laut Leipziger Verlag und Herausgeber, P r o f e s s o r Paul Burg-Schaumburg, Besondere war: „Unterhaltend ja s p i e l e n d  s o l l  d e m  L e s e r  d a s W i s s e n e i n g e h e n. “

Was ich dann in diesem Lexikon (als nur -1- Beispiel) zur nordfriesischen Dichterin Anna Ovena Hoyer fand (zuvor hatte ich über sie ein rund 300seitiges Buch geschrieben), ließ mich zweifeln, ob dieses Buch anno 1929 sich wirklich als „Lexikon“ verstand – oder aber als Ulk, mit dem das ,Bildungsbürgertum’ verspottet werden sollte:

Der – nachstehend vollständig zitierte – Eintrag auf S. 278 zu Anna Ovena Hoyer lautet:

„Hoyer, Anna, aus Holstein, eine geboren Owen, begann zu dichten und verließ ihr Vaterland. Am Hofe der tollen Königin Christine von Schweden hat sie gelebt, eine schnurrige Dame, die von keinem getöteten Tier Fleisch aß, nur alte stinkende Fische. Sie hielt sich viele Hunde, damit die Läuse und Flöhe in ihrem Quartier ein Nest fänden und nicht getötet zu werden brauchten.“

Für Hinweise auf ähnlich kuriose Bücher/Texte wäre ich sehr dankbar und würde sie nach und nach unter dieser Rubrik hier auflisten – auch als Beleg dafür, dass sich ein ,Bücherwurm-Dasein’ und Humor nicht zwingend gänzlich ausschließen müssen…