Ausstellungen

im Dezember = (Vor-)Weihnachtszeit

„Weihnacht“ von Karl May (1842–1912):
Das ist Band 24 der „Gesammelten Werke“ und es handelt sich hier um das 99. bis 110. Tausend, noch in altdeutscher Schrift. Die Erstauflage erschien 1897, dieses Buch hier dürfte aus den 20er Jahren sein.

„Unterm Tannenbaum“ von  Theodor Storm (1817–1888):
ist schon weitaus seltener, ich meine die Ausgabe mit dem Einband, den Professor Ernst Böhm gestaltet hat. Es handelt sich um die Ausgabe von 1931 für die Mitglieder der „Deutschen Buch-Gesellschaft“. Das Besondere ist der Einband, und der ist in einem Topzustand, wenn man bedenkt, dass das Buch inzwischen über 80 Jahre auf dem Buckel hat.

Vier Jahre jünger ist das kleine Heftchen:

„Des Halligbübleins Weihnachtsfeier“:
Es erschien 1935 als Heft 6 der Reihe „Stille Nacht, heilige Nacht“ der Christlichen Verlagsanstalt Konstanz. Über die Autorin, Marie Asmus, habe ich noch nichts herausfinden können, außer: Ganz offensichtlich wurde sie zu dieser Erzählung inspiriert durch eine Legende, die Karl Müllenhoff veröffentlicht hatte, von dem ich die Sagen von der Nord- und Ostsee neu herausgegeben habe.

Blumen des Heiligen Landes von Ferdinand Vester:
Leider gibt es zu diesem extrem seltenen Buch kaum Informationen. Sicher ist nur: Es erschien in Jerusalem, so um das Jahr 1900 herum, und enthält auf 15 Tafeln           O r i g i n a l – Blumen aus dem Heiligen Land. Für den H o l z einband hat man offenbar Zedernholz verwendet. Die Pflanzen in diesem Buch sind wohl gewachsen, als Ihr Großvater noch ein kleiner Junge war…

Julius Schnorr von Carolsfeld: Die Bibel in Bildern
mit 240 großformatigen Holzschnitt-Abbildungen:
Das Buch stammt aus dem Jahr 1860. Der Künstler (1794–1872) gilt als einer bedeutendsten Vertreter der Nazarenischen Kunst. Er war Schüler der berühmten Thomas-Schule in Leipzig, studierte an der Wiener Kunstakademie, wurde vom Vater des Märchenkönigs, von Ludwig dem I., 1827 als Professor an die Münchner Kunstakademie berufen und wurde später Leiter der berühmten Dresdner Gemäldegalerie.

(zweibändige) Doré-Bibel von 1866:
Gustave Doré (1832–1883) starb bereits im Alter von 51 Jahren an einem Herzinfarkt – vielleicht wegen Überarbeitung. Er hatte rund 90 Werke der Weltliteratur illustriert, u.a. Balzacs Tolldreiste Gschichten, Dantes Göttliche Komödie, Bürgers Münchhausen, Cervantes Don Quijote, Fontanes Fabeln, Edgar Allan Poes The Raven  u n d
natürlich die Bibel.

Georg Ebers, Palästina in Wort und Bild, von 1883:
Ebers (1837–1898) war einer der bedeutendsten Vertreter der  „Professoren-Romane“ und verfasste über ein Dutzend mehrbändige historische  Romane. Vor allem aber war er Ägyptologe. Seine Romane und seine wissenschaftlichen Werke sind hervorragend, sowohl was die Inhalte angeht, also  auch bzgl. der Illustrationen und der Einbände.

Die Bergpredigt, Kalligraphie von 1946:
Eine Künstlerin namens Elisabeth Rech, vermutlich aus dem Raum Münster/Westf., hatte 1946 (so datiert) in Kalligraphie auf Pergament die „Bergpredigt“ etwa so abgeschrieben, wie einst die Mönche wertvolle Texte kopierten hatten.

Aufklapp-Bilderbuch „Heilige Nacht“
Historische Bücher dieser Art sind extrem selten und kosten meist über 1.000,- €. Gezeigt wird ein Aufklapp-Bilderbuch zum Thema Weihnachten etwa aus der Zeit um 1970.

Zu Theodor Storm kann
ich Ihnen als Höhepunkt der Dezember-Ausstellung eine absolute Rarität präsentieren: Vom „Schimmelreiter“ nicht die Erstauflage, sogar die noch ältere  Erstveröffentlichung als Vorabdruck in einem Zeitschriftenband.
Sie sehen also:
Ein Besuch im Nordstrander Buch-Museum lohnt immer; aber nur  wenn sich das herumspricht und auch Besucher kommen, kann das Museum dauerhaft erhalten bleiben…